long-COVID und ME/CFS, ein Vergleich

02/10/2022

long-COVID und myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS) – eine systemische Überprüfung und ein Vergleich der klinischen Präsentation und Symptomatik

Abstrakt

Hintergrund und Ziele: Long-COVID definiert eine Reihe von chronischen Symptomen, die bei Patienten nach dem Abklingen des akuten COVID-19 auftreten können. Frühe Berichte aus Studien mit Patienten mit long-COVID deuten auf eine Symptomkonstellation mit Ähnlichkeiten zu einer anderen chronischen medizinischen Erkrankung hin – myalgische Enzephalomyelitis/chronisches Erschöpfungssyndrom (ME/CFS).
Eine Übersichtsstudie, die ME/CFS mit berichteten Symptomen einer long-COVID vergleicht und gegenüberstellt, kann einen wechselseitigen Einblick in die Charakterisierung und Behandlung beider Erkrankungen liefern.
 
Materialien und Methoden: Bis zum 31. Januar 2021 wurde eine systemische Literaturrecherche in MEDLINE und PsycInfo nach Studien im Zusammenhang mit long-COVID-Symptomatik durchgeführt. Die Literaturrecherche wurde nach der PRISMA-Methodik durchgeführt.
 
Ergebnisse: Einundzwanzig Studien wurden in die qualitative Analyse eingeschlossen. long-COVID-Symptome, die von den eingeschlossenen Studien berichtet wurden, wurden mit einer Liste von ME/CFS-Symptomen verglichen, die aus mehreren Falldefinitionen zusammengestellt wurde.
25 von 29 bekannten ME/CFS-Symptomen wurden in mindestens einer ausgewählten long-COVID-Studie gemeldet.
 
Schlussfolgerungen: Frühe Studien zur long-COVID-Symptomatologie deuten auf viele Überschneidungen mit der klinischen Präsentation von ME/CFS hin. Die Notwendigkeit der Überwachung und Behandlung von Patienten nach COVID ist offensichtlich. Fortschritte und Standardisierung von long-COVID-Forschungsmethoden würden die Qualität zukünftiger Forschung verbessern und könnten weitere Untersuchungen zu den Ähnlichkeiten und Unterschieden zwischen long-COVID und ME/CFS ermöglichen.