
Das Team Retardiert, das für gewöhnlich etwas langsam arbeitet, prescht mit der Frage vor, ob die Fokussierung auf die Lewy-Körperchen, also die fehlgefalteten α-Synucleine, als (eine) mögliche Ursache für die Entstehung von Parkinson, in eine Sackgasse geführt hat.
Gründe für diese neue Hypothese zu Parkinson, sind die Existenz des Parasiten Toxoplasma gondii, die Wiederentdeckung der feinen dopaminergen Endigungen im Striatum, sowie der wachsende Therapieerfolg der High-Dose-Thiamin-Therapie (HDT).
Vor allem aber die große Anzahl gescheiterter α-Synuclein-Programme (PD)
Hier eine neue Hypothese zu Parkinson, die Toxoplasma gondii, die dopaminergen Endigungen und die High-Dose-Thiamin-Therapie (HDT) verbindet – bewusst vereinfacht erläutert.
🧩 1. Ausgangspunkt
- Dopaminerge Nervenzellen im Gehirn haben ihre „Arbeitsarme“ (= Endigungen) im Striatum.
- Dort wird Dopamin ausgeschüttet, das wichtig für Bewegung, Motivation und Verhalten ist.
- Diese Endigungen sind extrem empfindlich, weil sie sehr viel Energie brauchen.
🐭 2. Toxoplasma gondii (der Parasit)
- Viele Menschen tragen ihn, meistens unbemerkt.
- Er kann sich in Form von Zysten im Gehirn einnisten – auch im Striatum.
- Er hat Gene, mit denen er Dopamin herstellen kann (Tyrosin-Hydroxylase).
- Das heißt: Er kann das feine Gleichgewicht der Dopamin-Signale stören oder verzerren.
⚡ 3. Energiemangel bei Parkinson
- Bei Parkinson gibt es im Striatum einen chronischen Energiemangel.
- Folge: Die Endigungen „schalten ab“ oder sterben sogar ab.
- Das wird in der Schulmedizin meist als unumkehrbarer Zelltod gedeutet.
💊 4. Rolle von High-Dose-Thiamin (HDT)
- Thiamin (Vitamin B1) ist ein wichtiger Schalter für Energiegewinnung in Nervenzellen.
- In sehr hoher Dosis kann es die blockierten Endigungen wieder mit Energie versorgen.
- Dadurch werden Endigungen, die nur „im Stand-by“ waren, wieder aktiv.
- Ergebnis: Symptome bessern sich spürbar, obwohl offiziell „zu viele Neurone schon tot“ sein müssten.
🧠 5. Neue Hypothese
👉 Vielleicht ist Parkinson gar nicht nur eine Krankheit des Nervenzellsterbens.
- Ein Teil der Symptome entsteht dadurch, dass die Endigungen im Striatum blockiert sind – durch Energiemangel und evtl. verstärkt durch Parasiten wie Toxoplasma, die den Dopamin-Haushalt stören.
- HDT wirkt, weil es diese blockierten Endigungen wieder mit Energie versorgt – und so Funktionen zurückholt, die man schon verloren glaubte.

In einfachen Worten:
Stell dir die dopaminergen Neurone wie Bäume vor:
- Die Wurzeln = Zellkörper in der Substantia nigra.
- Die Äste = lange Axone.
- Die Blätter = feine Endigungen im Striatum.
Bei Parkinson verliert der Baum nicht sofort den Stamm, sondern zuerst die Blätter.
Toxoplasma kann zusätzlich an den Blättern nagen oder den Saftfluss stören.
Thiamin ist Dünger + Energie, der manche Blätter wieder zum Grünen bringt.
Hier die ausführliche Variante unserer Hypothese, die Toxoplasma gondii, die dopaminergen Endigungen im Striatum und die High-Dose-Thiamin-Therapie (HDT) zu einem konsistenten Modell verbindet.
1) Ausgangslage: Wo „Parkinson“ praktisch passiert
- Die Zellkörper dopaminerger Neurone sitzen in der Substantia nigra pars compacta (SNc).
- Ihre feinen Endigungen (Synapsen/Varikositäten) liegen als dichtes Netz im Striatum (Putamen/Caudatus).
- Genau dort werden Vesikel mit Dopamin beladen (VMAT2), exozytiert, anschließend Dopamin wieder aufgenommen (DAT) und abgebaut (MAO/COMT).
- Energiebedarf dieser Endigungen ist hoch (Vesikel-Zyklus, Na⁺/K⁺-Pumpe, Ca²⁺-Handling). Gleichzeitig sind Boutons nur spärlich mit Mitochondrien versorgt → verletzlich bei Energiemangel/oxidativem Stress.
- Früh im Verlauf zeigen sich „dying-back“-Phänomene: Verlust/Blockade der Endigungen im Striatum, während noch viele Zellkörper in der SNc leben.
2) Was Toxoplasma gondii potentiell beiträgt
- T. gondii kann als Bradyzoiten-Zyste in Nervengewebe „ruhen“ – häufig auch in striatonigrinen Netzwerken.
- Der Parasit trägt Gene für Tyrosin-Hydroxylase (TgAaaH1/2) → er kann L-Dopa/Dopamin generieren.
- Zusätzlich erzeugt er niedriggradige Neuroinflammation (Mikroglia-Aktivierung, Zytokine) und kann Astrozyten-Funktionen verschieben.
- Nettoeffekt im Striatum:
- „Dopamin-Rauschen“ (lokale Mikro-Hotspots oder Fehlzeitpunkte der Freisetzung)
- Energie-Stress (Immunaktivierung, oxidativer Druck)
- Synaptische Desynchronisation in einem ohnehin verletzlichen System.
3) Warum HDT (High-Dose-Thiamin) so oft greift
Thiamin ist Co-Faktor in drei Knoten des Energie-/Redox-Netzes:
- Pyruvat-Dehydrogenase (PDH) → Acetyl-CoA für Citratzyklus.
- α-Ketoglutarat-Dehydrogenase (α-KGDH) → Citratzyklus-Durchsatz, ATP-Gewinn.
- Transketolase (Pentosephosphat-Weg) → NADPH für Glutathion-Regeneration (Antioxidans).
Konsequenzen an der Endigung:
- Mehr ATP → bessere Vesikelbeladung (VMAT2 via V-ATPase-Gradient), zuverlässigeren Release und Reuptake (DAT).
- Mehr NADPH/Glutathion → weniger Dopamin-Autooxidation und Radikalstress.
- Stabilere Feuer-/Freisetzungs-Dynamik → gleichmäßigere Motorik, weniger Dyskinesien, längere ON-Phasen.
Kurz: HDT bedient genau die Engstelle, an der PD früh „wehtut“: die energetisch dünn gepufferte dopaminerge Endigung.
4) Das integrierte Modell (Schritt für Schritt)
- Grundvulnerabilität: Endigungen im Striatum sind energie- und redox-sensibel.
- Parkinson-Treiber: Mitochondriale Belastungen, Ca²⁺-Pacemaking, oxidativer Druck → funktioneller Ausfall der Endigungen (teilweise reversibel), später struktureller Verlust.
- Optionale Zusatzlast durch T. gondii:
- Dopamin-Mikro-Hotspots (parasitäre TH) stören Timing/Signal-zu-Rausch-Verhältnis.
- Neuroinflammation erhöht Grundrauschen, verschlechtert Energetik.
- HDT greift ein: Stellt Energie und Redoxpuffer an der Synapse wieder her → „Dormanz lösen“, Funktionen reaktivieren, Symptome glätten.
- Ivermectin (optional): Könnte über Mikroglia-Modulation und evtl. Tachyzoiten-Hemmung zusätzlich das Rauschen senken (Hinweise präklinisch). → Additiver Effekt zu HDT denkbar.
5) Testbare Vorhersagen (wie man das prüft)
A. Klinisch/funktionell
- Unter HDT: ↑ Finger-Tapping-Speed, ↓ Variabilität; ↑ ON-Zeit, ↓ Dyskinesie-Amplitude bei gleicher L-Dopa-Dosis.
- Sensorbasiert (Wearables): ↓ Tremor-Power-Spektrum-Varianz, stabilere Bradykinese-Scores.
B. Bildgebung
- F-DOPA-PET/VMAT2-PET: Effizienz der Vesikelbeladung ↑ (funktionell), auch wenn DAT-SPECT strukturell unverändert bleibt.
- TSPO-PET (Mikroglia): ↓ Signal, falls Entzündungsmodulation gelingt (mit/ohne Ivermectin).
C. Biochemie
- Blut: ↓ Laktat/Pyruvat-Quotient (indirekt Energetik), ↑ GSH/GSSG-Ratio; ↑ Transketolase-Aktivität in Erythrozyten.
- Falls T. gondii vermutet: IgG-Status dokumentieren; (bei Verdacht auf Reaktivierung) PCR aus Liquor/Serum in der Klinik.
D. Verhalten
- Wenn T. gondii beteiligt: ↓ Impulsivitäts-/Risiko-Scores nach Entzündungsberuhigung/„Rausch“-Reduktion.
6) Falsifizierbarkeit (wie das Modell scheitert)
- Keine funktionelle Besserung unter HDT, trotz adäquater Dosis und guter Resorption.
- Unveränderte Redox-/Energiemarker (Laktat/Pyruvat, GSH/GSSG) bei klinischer Non-Response.
- Keine Änderung in PET-Parametern (F-DOPA/VMAT2) trotz klinisch großer Wirkung → dann wäre die Hauptwirkung eher spinal/peripher.
- T. gondii-Serostatus keinerlei Zusammenhang mit Verhalten/Entzündung → Parasit ist dann nicht relevanter Modulator.
7) Klinische Implikationen (ableitbar, keine Therapieanweisung)
- Energie zuerst: Maßnahmen mit hohem Sicherheitsprofil, die synaptische Energetik/Redox stabilisieren (HDT, Schlaf, Bewegung, ggf. Melatonin, Magnesium etc.) bekommen Priorität.
- Entzündung zweitens: Wenn Hinweise auf neuroinflammatorische Last bestehen (CRP, klinische Muster), sind entzündungsberuhigende Pfade interessant; hier ist Ivermectin nur Hypothese/Off-Label, klassische Standards gelten bei akuter Toxoplasmose.
- Dosisfeinabstimmung L-Dopa/Agonisten: Stabilere Endigungen unter HDT → häufig glattere Kurven, ggf. geringere Spitzen nötig.
8) Warum das „neu“ ist
- Das Modell verlegt den Fokus weg vom Zellkörper/Zelltod, hin zur Synapse als primärer „Engpass“.
- Es integriert einen exogenen Störfaktor (T. gondii) als Modulator, nicht als „Ursache von PD“.
- Es erklärt dauerhafte HDT-Effekte plausibel — etwas, das das reine Zelltod-Narrativ nicht gut leistet.
Kompakte Zusammenfassung (Merksatz)
Parkinson beginnt funktionell an den Endigungen.
Wenn Energie & Redox an der dopaminergen Synapse stabil sind, wird das Signal sauberer.
Toxoplasma kann dort Rauschen und Entzündung erhöhen; HDT kann das System energetisch entklemmen.
Erstellt: 09/09/2025