DLPA und Parkinson
Was DL-Phenylalanin bewirken kann – und warum es für manche Menschen mit Parkinson interessant ist
1. Was ist DLPA überhaupt?
DLPA ist eine Kombination aus zwei Formen der Aminosäure Phenylalanin:
- L-Phenylalanin – natürlicher Eiweißbaustein
- D-Phenylalanin – im Körper nicht natürlich, aber therapeutisch interessant
Beide wirken unterschiedlich – und genau diese Kombination macht DLPA besonders.
2. Zwei Wirkprinzipien – ein Supplement
A) L-Phenylalanin: Dopamin-Vorstufe
L-Phenylalanin ist Ausgangspunkt für die Herstellung von:
Tyrosin → L-Dopa → Dopamin → Noradrenalin → Adrenalin
Das bedeutet:
- mehr Rohstoff für Dopamin
- Unterstützung der mentalen Energie
- klarerer Kopf
- besserer Antrieb
Wichtig:
DLPA ersetzt kein Parkinson-Medikament, aber es liefert Bausteine für die Dopaminproduktion – besonders morgens, wenn viele Betroffene „nicht in Gang kommen“.
B) D-Phenylalanin: Schutz der Endorphine
Die D-Form verhindert den Abbau von Endorphinen (körpereigene Opioide). Sie hemmt das Enzym Enkephalinase.
Effekte:
- weniger Schmerzempfindung
- stabilere Stimmung
- geringere Stressreaktion
- weniger „Reizoffenheit“
Bei Parkinson bedeutet das oft:
→ etwas weniger Muskel- und Nackenschmerzen
→ mehr emotionale Stabilität
→ bessere Resilienz gegen Stressreize
3. Warum DLPA speziell bei Parkinson sinnvoll sein kann
Parkinson ist nicht nur Dopaminmangel. Es betrifft auch:
- Endorphinsystem
- Stressregulation
- Energiehaushalt
- Aufmerksamkeit
- sensorische Überlastung
DLPA hat deshalb gleich mehrere Ansatzpunkte:
✔ Unterstützung der Dopaminumgebung
Nicht im Sinne eines Medikaments, sondern als „Rohstoffoptimierung“.
✔ Besserer Umgang mit Schmerz & Muskelsteifheit
Weil Endorphine länger wirken.
✔ „Hellerer“ mentaler Zustand
Viele berichten von:
- mehr Motivation
- weniger Rückzug
- weniger Grübeln
- emotionaler Stabilität
✔ Gleichmäßigerer Tagesverlauf
Insbesondere morgens oder bei „Low-Energy“-Phasen.
4. Was sagen Betroffene? (Erfahrungsevidenz)
DLPA ist kein Leitlinienpräparat, aber viele berichten:
- „Ich bin morgens schneller da.“
- „Ich fühle mich mental klarer.“
- „Weniger Schmerzen, weniger Gereiztheit.“
- „Weniger Starre beim Start in den Tag.“
- „Social withdrawal ↓, Motivation ↑.“
Andere spüren gar nichts – DLPA ist kein Universalwerkzeug.
Erfahrungsevidenz heißt:
Viele spüren etwas, aber nicht alle. Und nicht wissenschaftlich abgesichert.
5. Was DLPA NICHT kann
- Es heilt kein Parkinson.
- Es ersetzt kein L-Dopa, kein Ropinirol, kein Rotigotin.
- Es wirkt nicht bei jedem.
- Es kann „pushend“ sein (Unruhe / Herzklopfen).
- Zu viel kann Schlaf stören.
- Nicht gut bei ausgeprägter Angstneigung.
6. Sicherheit – was man wissen sollte
DLPA kann problematisch sein bei:
- hohem Blutdruck
- Panik- oder Angstneigung
- Schilddrüsenüberfunktion
- MAO-Hemmern
- starken Stimulanzien
- sehr später Einnahme (Schlafstörung)
Parkinson-spezifisch:
In Kombination mit L-Dopa:
→ manchmal etwas mehr Bewegung / mehr Drive
→ gelegentlich Überbeweglichkeit (selten)
7. Für wen DLPA besonders interessant ist
- Menschen, die morgens schlecht „in Gang kommen“ (Starthemmung – körperlich und mental)
- Menschen mit Schmerzen, Verspannungen, Nackenrigidität
- Menschen mit flacher Stimmung / wenig Motivation
- Menschen mit viel Stress oder emotionaler Reizbarkeit
- Menschen, die auf Aminosäuren gut reagieren (z. B. Tyrosin)
8. Kurzes Fazit
DLPA ist kein Wundermittel – aber ein doppelwirkendes Aminosäuren-Supplement, das bei manchen Menschen mit Parkinson spürbar helfen kann:
- mehr Drive
- hellere Stimmung
- weniger Schmerzen
- stabilere Emotionen
Es ist ein typisches Beispiel für Erfahrungsevidenz:
Viele berichten Verbesserungen, die in den üblichen Studien so noch nicht untersucht wurden.